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Wir brauchen gute Untertitel

Wir feiern heute den Welttag des Designs mit dem diesjährigen Motto “Design for Each and All”.

Schlechtes Design schafft Hürden. Gutes Design überwindet sie und bringt Menschen näher zusammen. Denn Design ist Kommunikation und erfüllt seine Aufgabe, wenn es einen einfachen und gleichberechtigten Zugang zu den Inhalten schafft.

Wir haben den Welttag des Designs zum Anlass genommen, uns Gedanken darüber zu machen, wie wir in unserem Arbeitsalltag zu einer inklusiveren und zugänglicheren Welt beitragen können. Dabei sind wir auf das Thema Untertitel gestoßen.

Glücklicherweise ist das Angebot an Untertiteln in den letzten Jahren massiv gestiegen. Auf allen Streaming-Plattformen werden inzwischen Untertitel angeboten, wenn auch leider noch nicht für jeden Content. Auf vielen Social Media Plattformen (besonders auf TikTok) gehört es zum guten Ton Videos zu untertiteln — vor Allem auch, weil hier viel unterwegs und ohne eingeschalteten Ton konsumiert wird. Wer nicht untertitelt büßt unter Umständen eine beträchtliche Anzahl an Zuschauern ein.

Dank Untertitelung können wir ausländische Filme anschauen, für die keine Synchronisation verfügbar ist. Wir können unterwegs oder an lauten Orten Social Videos genießen. Wir können Filme im Originalton schauen (auch wenn diese*r eine Schauspieler*in mitspielt, die man nicht versteht). Wir können mit Hilfe von untertitelten Serien unsere Fremdsprachenkenntnisse erweitern. Aber es gibt eine Gruppe von Menschen für die Untertitel eine noch größere Wichtigkeit haben.

Es wird geschätzt, dass in Deutschland 13,3 Millionen Menschen mit (in verschiedenem Grade) beeinträchtigtem Gehör leben*. Viele davon sind auf Untertitel angewiesen, wenn es um Bewegtbildinhalte geht. Für diese Menschen ist das Fehlen von Untertiteln nicht nur ein unbequemes Ärgernis; es schließt sie komplett aus der Konversation aus.

Grund genug, uns bewusster mit dem Thema Untertitel zu beschäftigen und zu lernen, was wir dabei in Zukunft noch besser machen können. Deshalb haben wir eine Liste mit Best Practices zusammengetragen, die uns — und hoffentlich auch anderen — dabei hilft, die bestmöglichen Untertitel bereitzustellen!

Positioniere Untertitel mittig am unteren Bildrand (es sei denn, sie würden dort den Mund des Sprechenden oder Geschriebenes in der Szene verdecken). Untertitel sollten aus maximal zwei Zeilen mit jeweils maximal 40 Zeichen bestehen. Die obere Zeile sollte die Kürzere sein, damit so wenig wie möglich vom Bild verdeckt wird. Benutze eine gut lesbare Schrift auf einem kontrastierenden Hintergrund.

Im Idealfall enthält ein Untertitel genau einen Satz. Teile das Gesprochene ansonsten in sinnvolle Teile auf. Trenne keine sinnhaft zusammengehörende Satzteile. Teile größere Textblöcke lieber auf. Zu lange Textblöcke können zu Spoilern führen.

Untertitel sollten genau dann erscheinen, wenn das Gesprochene beginnt und verschwinden, wenn es aufhört. (Aber: Mindeststandzeit 1,5 Sekunden) Gib Wort für Wort wieder was gesagt wird. Egal ob Verkürzungen, Slang oder Füllwörter — all das trägt zum Kontext und dem Redestil des Sprechenden bei. Wenn Sprache unverständlich ist, erkläre wieso. (z.B. Verkehr übertönt Sprache) Wenn sprechende Menschen zu sehen sind, aber kein Sound vorhanden ist, zeige das als [Stille] an. Wenn etwas wiederholt wird, füge eine kleine Pause zwischen den Untertiteln ein, um anzuzeigen, dass ein neuer Untertitel steht.

Benutze …, wenn eine Pause im Gesprochenen entsteht, aber NICHT um anzuzeigen, dass der Satz im nächsten Untertitel weitergeht. Wird jemand unterbrochen, zeige das mit einem Langstrich (—) an. Geräusche, Musik und Soundeffekte werden mit einem * umschlossen und in kursiv geschrieben. Gesungenes kann mit # oder einer Musiknote eingeklammert werden und wird kursiv geschrieben. Stelle den Namen des Sprechenden in eckigen Klammern voran, wenn es ansonsten nicht eindeutig wäre. Wenn Gesprochenes oder ein Geräusch abseits des Bildes hörbar aus einer bestimmten Richtung kommt, wird das mit einem vorangestellten Pfeil angezeigt. (<: *Glas klirrt*)

Benutze Anführungszeichen, wenn z.B. aus einem Buch oder Brief vorgelesen wird. Voice-Overs werden kursiv dargestellt. Wenn ein Wort besonders betont wird, kann es kursiv stehen, aber nicht unterstrichen oder fett. Nur Schreie oder Rufe werden versal dargestellt.

https://www.schwerhoerigen-netz.de/statistiken/
https://www.gamasutra.com/blogs/IanHamilton/20150715/248571/How_to_do_subtitles_well__basics_and_good_practices.php
https://engagemedia.org/help/best-practices-for-online-subtitling/
https://bbc.github.io/subtitle-guidelines/
https://www.pictima.de/blog/untertitel-videos-tipps-und-tools

 

3 Gründe, gerade jetzt eine Kommunikationsoffensive zu starten

Die Covid-19-Pandemie stellt uns vor eine noch nie dagewesene Herausforderung. In allen Bereichen unserer Gesellschaft wird nach der besten Strategie gesucht mit der Situation umzugehen. Besonders kleine und mittelgroße Unternehmen stehen jetzt unter hohem Handlungsdruck. Wie geht man mit einer solchen Ausnahmesituation um? Die Evolutionsbiologie kennt drei verschiedene Stressreaktionen mit denen auf eine Notfallsituation reagiert werden kann: Fight, Flight, Freeze - also Kampf, Flucht oder Erstarren. Flucht ist in dieser Situation unmöglich, handelt es sich doch um eine globale Pandemie. Bleiben also nur noch Kampf oder Erstarren. In vielen Unternehmen kann man im Moment den Freeze-Reflex beobachten: Events wurden vernünftigerweise auch schon vor den von der Politik auferlegten Maßnahmen abgesagt und Meetings finden, wo auch immer es möglich ist, im digitalen Raum statt. Diese Reaktionen sind sinnvoll und angemessen. Jedoch wird oft auch in der Außenkommunikation und im Marketing die Notfallbremse gezogen - nach außen sieht das wie ein vollkommener Handlungsstop aus. Einerseits ist diese Reaktion nachvollziehbar: Kommunikationsmaßnahmen, die vor Corona geplant wurden, sind jetzt nicht mehr unbedingt sinnvoll oder in der vorhergesehenen Weise umsetzbar. Andererseits ist eine klare Positionierung und Kommunikation nach außen gerade jetzt unabdingbar - aus folgenden Gründen:

#1 UNSICHERHEIT ENTGEGENWIRKEN

Eines der zentralen Axiome des Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawik lautet: “Man kann nicht nicht kommunizieren.” Gerade in einer Situation wie dieser, die viele als unsicher und bedrohlich empfinden, impliziert Funkstille eine Störung im System: Was geht in diesem Unternehmen vor? Kann ich Dienstleistungen noch in Anspruch nehmen und bin ich als Kunde dabei sicher? Geht das Unternehmen sachgerecht, konsequent und verantwortungsvoll mit der Situation um? Gibt es einen Plan für die Zukunft oder steht der Bestand des Unternehmens auf der Kippe? Diese Bedenken auszuschlagen wird mit einer Freeze-Reaktion nicht gelingen. Passiv zu bleiben und alle Kommunikationsmaßnahmen auszusetzen wäre deshalb ein Fehler. Nur mit einer offensiven Kommunikationsstrategie lassen sich solche Sorgen bekämpfen und Zweifel ausräumen.

#2 REPUTATION SCHÜTZEN UND VERBESSERN

Unternehmen werden sich gegenwärtig und auch nach der Krise (ob bei Bewerbungsgesprächen oder in der Aufarbeitung durch die Medien) die Frage gefallen lassen müssen, wie sie mit der Corona-Situation umgegangen sind. Und man wird sie daran messen, wie sie ihre Mitarbeiter und deren Arbeitsplätze geschützt haben. (Siehe auch https://didtheyhelp.com/) Welche Maßnahmen zu diesem Schutz eingeleitet werden, muss in jedem Unternehmen individuell abgewogen werden. Es gilt jedoch universell: über diese Maßnahmen muss informiert werden. Und: Herausforderungen schweißen zusammen. Ein offener Umgang mit der Situation bietet die Chance die Kunden- und Mitarbeiterbindung langfristig zu festigen. Durch eine positiv-auffallende Kommunikation können Unternehmen gerade jetzt ihre Reputation verbessern und den Bekanntheitsgrad ihrer Marke steigern.

#3 MEHR REICHWEITE NUTZEN

Wenn man aus dem Fenster schaut, könnte man meinen, das öffentliche Leben sei zum Erstarren gekommen. So liest man es auch in vielen Zeitungsartikeln. Das ist aber nicht die ganze Wahrheit; vielmehr hat sich das öffentliche Leben nur noch weiter dorthin verschoben, wo auch schon vorher ein großer Teil des sozialen Austauschs stattfand: ins Netz. Bewegungseinschränkungen und Home Office bedeutet, dass die Menschen öfter und länger im Internet unterwegs sind als je zuvor. Das geht soweit, dass Befürchtungen vor einer Überlastung laut werden. Es bedeutet aber auch, dass alles, was jetzt im Internet stattfindet, das Potential hat von einem außergewöhnlich großen Publikum gesehen zu werden. Trifft man den richtigen Ton, verbreitet sich die eigene Botschaft jetzt so schnell wie nie über die Screens. Diese Chance auf zusätzliche Views sollte man auf keinen Fall verstreichen lassen.

Wer es schafft, der derzeitigen Situation zum Trotz, nicht in einer Freeze-Reaktion zu verharren, kann Chancen nutzen, die es in dieser Weise noch nie vorher gab und sich so einen Vorteil verschaffen. Dadurch können Unternehmen die drohenden Auswirkungen der Corona-Krise abmildern oder sogar ins Gegenteil verkehren. Der Schlüssel liegt darin, jetzt proaktiv zu sein und in eine Kommunikationsoffensive zu starten.

 

Videoprojekte trotz Corona: Not macht erfinderisch

Unzählige Produktionen und Kommunikationsmaßnahmen sind im Moment on hold gesetzt. Kein Wunder: was vor Corona geplant wurde, ist jetzt nicht mehr unbedingt sinnvoll oder in der vorhergesehenen Weise umsetzbar. Deswegen heißt es in vielen Unternehmen gerade erst einmal: Lage checken und neu formieren. Wieso trotzdem gerade jetzt die richtige Zeit für eine Kommunikationsoffensive ist, lesen Sie hier. (Link zu Teil 1)

Besonders von Corona betroffen sind Projekte, bei denen es essentiell ist, dass sich eine größere Gruppe von Menschen vor Ort trifft; allem voran Dreharbeiten. Markenbotschaften und Geschichten müssen deswegen jedoch nicht unerzählt bleiben. Auch in Zeiten von Social Distancing und Home Office lassen sich hocheffektive Videoprojekte realisieren.

Diese Einschränkungen können auf kreative Projekte sogar eine beflügelnde Wirkung haben. Kreativität braucht nämlich auch Restriktionen. Je spezifischer ein Problem ist, desto besser konzentriert sich unser Gehirn darauf einen konkreten Lösungsansatz zu finden. Not macht eben wirklich erfinderisch.

Dass im Moment keine Dreharbeiten möglich sind, kann also auch zu Bewegtbildprojekten führen, die kreativer und effizienter sind, als wenn es diese Einschränkung nicht gäbe. Bei der Umsetzung kommen mehrere Optionen in Frage:

#1 VORHANDENES FOOTAGE

Mit einem kreativen Schnitt und frischem Sounddesign kann auch aus vorhandenem Videomaterial etwas Neues entstehen. Durch die Juxtaposition unterschiedlicher Szenen werden diese in einen anderen Kontext gesetzt und lassen neue Eindrücke und Bedeutungen entstehen. In Kombination mit neuer Musik, Sprachaufnahmen und hochwertigen Sounddesign lassen sich so wirkungsvolle Bewegtbildprojekte auch ohne neuproduziertes Material umsetzen. In jüngster Vergangenheit fand dieses Prinzip bei diesen Werbevideos Anwendung:

https://youtu.be/ENpT2fdiSCM

https://youtu.be/2PeG0Vl2uDY

#2 STOCK-FOOTAGE

Oft erkennt man Stock-Footage sofort, besonders wenn es lieblos und ungeschickt verwendet wird. Doch Stock-Material kann besser sein als sein Ruf. Trifft ein ausgeklügeltes Konzept auf eine geschmackvolle Auswahl finden sich kreative Lösungen, die jede Botschaft kommunizieren können. Durch eine professionelle Nachbearbeitung lässt sich dabei mehr Qualität aus dem Stock-Footage herausholen, als man auf den ersten Blick meinen könnte. Gekonnt eingesetzt spricht also nichts gegen eine Umsetzung mit Hilfe von Stock-Footage, wie diese Beispiele beweisen:

https://youtu.be/tz8Puc4W5BM

https://page-online.de/bild/wie-aus-langweiligem-stock-footage-sehr-witzige-werbespots-werden/

https://vimeo.com/400344311

Alternativen:

https://vimeo.com/212722584

https://adage.com/creativity/work/epic-campaign-twister/42007

https://de.adforum.com/interviews/coma-almapbbdo-getty-images

#3 ANIMATION

Animation ist unglaublich vielfältig in Form und Gestalt. Die Bandbreite reicht vom Zeichentrick-Musikvideo bis zum animierten Dokumentarfilm. So findet sich garantiert eine passende Bildsprache für jede Botschaft. Gerade jetzt zeigt sich, wie prädestiniert Animation für die Vermittlung von Informationen und Vorgängen ist. Das Konzept von #FlattenTheCurve wird mit dieser animierten Grafik schneller und einleuchtender dargestellt, als das durch Sprache oder Text je möglich wäre:

https://commons.m.wikimedia.org/wiki/File:Covid-19-curves-graphic-social-v3.gif

Auch Animationtechniken (2D, 3D, Frame-by-Frame, etc.) sind so vielfältig, dass für jede Zielgruppe und jeden Projektumfang eine passende Lösung gefunden werden kann, wie man an diesen Beispielen sehen kann:

https://youtu.be/9hMASTfxLMQ

https://youtu.be/0Cz6drXxrMI

https://youtu.be/xW9FyAi9a_M

Alternativen:

https://youtu.be/Er04BDbtSIg

https://youtu.be/jcbg_VVDECk

https://youtu.be/qBiL0bgXT4M

Eine Botschaft, die es wert ist gehört zu werden, oder eine Geschichte, die es wert ist erzählt zu werden, findet einen Weg zu ihrem Publikum. Alles, was es dazu braucht, ist Einfallsreichtum und Offenheit gegenüber Lösungsansätzen, denen man in der Routine möglicherweise keine Beachtung geschenkt hat. Vielleicht findet sich dabei auch die eine oder andere Vorgehensweise, die man nach dem Ende dieses Ausnahmezustandes gerne weiter auf Lager hat.